Stau auf der B27 – seit über 51 Jahren!

Weil der Zollernalbkreis nach Norden hin im letzten Jahr, seit 50 Jahren auf eine durchgängigen vierspurigen Straßenverbindung vergeblich wartet, und sich an den neuralgischen Stellen tägliche lange Staus bilden, hat die Denkfabrik ZAK letztes Jahr im November auf diesen Jahrestag aufmerksam gemacht.

Heute, im November 2019, ist die durchgängige vierspurige Straße, immer noch nicht gebaut – dies war freilich auch nicht zu erwarten. Dennoch – oder gerade deshalb – stellen wir die Frage, was sich in der Zwischenzeit getan hat und wie genau das Projekt weitergekommen ist.

In den letzten 12 Monaten gab es einen gewissen Fortschritt. Hier im Einzelnen:

Abschnitt Bodelshausen-Nehren: Die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens war für den Herbst 2018 geplant

  • Status dessen: Unbekannt

Die Planfeststellung war für 2020 geplant.

  • Status dessen: Unbekannt

Schindhaubasistunnel

Die Fertigstellung des Referenten-Entwurfs war für die zweiten Jahreshälfte 2018 geplant

  • Die Fertigstellung eines Vor-Entwurfs für das Land wurde tatsächlich erreicht – im Juli 2019 – immerhin

Die Einleitung des Planfeststellungsverfahren, geplant für Ende 2019 (Stand 07/2019)

  • Status dessen: Unbekannt

Und immerhin:
Das Regierungspräsidium Tübingen und die südlichen Gemeinden im Landkreis Tübingen konnten Ende 2018 vereinbaren, dass die naturschutzfachlichen Maßnahmen vorgezogen umgesetzt werden, die im Zuge des vierspurigen Ausbaus der B 27 nach Norden erforderlich werden.

Zu Deutsch: Immerhin die Biotope bauen wir schon mal !
Zusammengefasst gibt es Fortschritt, und die zuständige Behörde, das Regierungspräsidium Tübingen, agiert sicherlich mit aller Energie im Verwaltungsdickicht der Straßenplanung.

Die ausführende Behörde wird unterstützt, beaufsichtigt und mit großer Energie von unseren gewählten Abgeordneten angetrieben, was wir insbesondere eindrucksvoll bei Frau Dr. Hoffmeister-Kraut, bei Frau Widmann-Mauz und bei Herrn Dr. Rosemann erfahren durften.

Allerdings, für die Bürgerinnen und Bürger ist letztlich nur entscheidend was gebaut wird, denn nur das beeinflusst, ob die Staus länger oder kürzer werden. Nur der effektive Bau ermöglicht einen zeitlich kürzeren Weg zur Arbeit, zum Kindergarten, zur Schule, zu den Vereinen oder zu den ehrenamtlichen Tätigkeit.

Da die durchgängige Vierspurigkeit bislang nicht erreicht ist, macht die Denkfabrik Zollernalb auch dieses Jahr auf den Missstand aufmerksam.

Die Aktion dieses Jahr steht unter dem Motto „Symbolischer Spatenstich“

Mit dem „symbolischen Spatenstich“ soll aufgezeigt werden, dass letztlich nur der reale Bau echte Erleichterung bringt und damit echten Fortschritt darstellt. Planung ist eine wichtige und notwendige Grundlage, aber das „Herumwerkeln“ muss nach 51 Jahre endlich zu einem guten Ende kommen! Die vielen betroffenen Bürgerinnen und Bürger sollen sich nicht mit guten Worten abspeisen lassen, sondern haben Anspruch auf reale Taten, auf reale Erleichterung und auf spürbaren Fortschritt – heute!

Umschau:
Die Denkfabrik ZAK unterstützt und befürwortet nicht nur den Ausbau dieser wichtigen Straßenverkehrsader in unserem Landkreis, sondern – ebenso stark – den Ausbau des Schienenverkehrs.

Wir denken, dass selbst mit einer durchgängigen vierspurigen Schnellstraße nach Norden die Verkehrsströme und insbesondere der Berufsverkehr immer noch überproportional zum Straßenausbau wachsen werden.

Das bedeutet, dass wir – auch ökologisch gesehen – eine deutlich leistungsfähigere Bahnverbindung im Landkreis haben müssen.

In diesem Zusammenhang unterstützen und befürworten wir das Regionalstadtbahn-Projekt der Region Neckar-Alb, durch das die Zollernbahn elektrifiziert werden wird und die Talgangbahn in Albstadt reaktiviert werden soll.

Und in Sachen Bahn kann noch weiter gedacht werden, z.B. mit

  • dem Anschluss des Zollernalbkreises an das Stuttgarter S-Bahn Netz
  • einer Inter-Region Verbindung nach Süden, also nach Rottweil, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen
  • und ganz langfristig, einer IC Verbindung „Alb-Bodensee“ von Stuttgart entlang der B 27 direkt nach Tübingen, über Hechingen, Balingen nach Rottweil und dann über Singen oder Konstanz nach Zürich.

Also: Der vierspurige Ausbau der B 27 ist nach 51 Jahren Pflicht! Eine tolle Bahnverbindung ist die Kür!

So, und jetzt wird gegraben !!!

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