Presseveranstaltung

Balinger Denkfabrik will sich mit vereinten Kräften für den Einzelhandel stark machen!

Die Bilder sind trostlos: Trübe Schaufenster, verrammelte Türen, leere Räume. Für Albert Sauter, einer der kreativen Köpfe der Denkfabrik Zollernalb, ist die Tailfinger Innenstadt ein Paradebeispiel für ein sterbendes Ortszentrum. Doch er und seine Mitstreiter wollen nicht tatenlos zusehen.

Für die Macher der Denkfabrik ist klar: Sterben die Innenstädte aus, betrifft das nicht allein den Handel. Vielmehr noch wandelt es die Gesellschaft. „Ohne lebendige Innenstädte anonymisiert unser Land“, formuliert es Albert Sauter auf der Pressekonferenz der Denkfabrik am Dienstag in der Balinger Stadthalle.

Denkfabrik will ein Sterben auf Raten verhindern

Ein Zusammentreffen der Menschen sei nur möglich, wenn eine Gemeinde ein örtliches Zentrum besitze. Und dies wiederum sei geprägt von lokalen Einzelhändlern, Frisören, Ärzten und der Gastronomie. „Brechen diese Einrichtungen weg, ist es ein Sterben auf Raten“, formuliert Sauter.

Dies wiederum wirke sich auf die Wertschöpfung in der Region aus. Arbeits- und Ausbildungsplätze würden verschwinden, Sponsoring für Vereine und Gruppen geringer ausfallen.

In einem kurzen Imagefilm stellen sie das Problem plakativ und einfach verständlich dar: Eine Strichmännchen-Familie kauft Dinge des täglichen Bedarfs aber auch alles weitere im Internet. Für jedes Päckchen rollt ein Lieferwagen ins Wohngebiet. Dort nimmt der Verkehr drastisch zu, die Umweltbelastung steigt, wohingegen die Innenstadt geradezu ausblutet.

Ein Appell an die Politik

Doch die Macher der Denkfabrik belassen es nicht beim allgemeinen Wehklagen. „Nicht allein die Gesellschaft ist gefragt, ihr Konsumverhalten zu überdenken, wir wollen unseren Appell auch an die Politik richten“, sagt Sauter.

Sie sind sich der Macht des Onlinehandels durchaus bewusst. „Vor allem die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten bringt die Leute dazu, Waren im Internet zu bestellen“, erklärt Sauter. Um den lokalen Einzelhandel jedoch konkurrenzfähig zu machen, bedürfe es einer Regulierung des Onlinehandels auf Bundes- oder Europaebene. Eine höhere Mehrwertsteuer auf Online-Geschäfte ist einer der Denkansätze, ein andere sieht eine Besteuerung von Retouren vor. „Immerhin elf Prozent aller Bestellungen gehen zurück“, sagt Sauter.

Zufahrtsgebühren zu Wohngebieten?

Und auch eine ganz lokale Lösung haben sich die Mitglieder der Denkfabrik ausgedacht: Jede Kommune soll Zufahrtsgebühren zu Wohngebieten erheben dürfen. Würden die Paket-Zustellfahrzeuge automatisch erfasst und müssten, ähnlich eines Mautsystems, Gebühren an die Kommune bezahlen, so könnte man mit diesem Geld die Infrastruktur der Stadt ausbauen und verbessern.

Noch sind diese Ideen Utopie, ihre Umsetzung vor allem eine rechtliche Frage. Doch die Balinger wollen es nicht bei der Vision belassen. „Es ist ein brisantes Thema in der Region, das wir im kommenden Jahr auch bundesweit diskutieren möchten“, so Albert Sauter.

Originalartikel: https://www.zak.de/Nachrichten/Balinger-Denkfabrik-will-sich-mit-vereinten-Kraeften-fuer-den-Einzelhandel-stark-machen-138995.html

19 Replies to “Presseveranstaltung”

  1. Hallo Herr Sauter,

    bin gerade auf Ihre Initiative gestossen. Das finde ich klasse und sehr wichtig.
    Ich bin Landschaftsarchitektin und erlebe es seit Jahren wie die Menschlichkeit in den Dörfer und Städte verkümmert. Wie anonym unser Leben wird, durch die herrliche digitale Welt. Falls Sie noch einen kreativen Kopf in Ihrem Engagement brauchen unterstütze ich Sie gerne.

    IRMGARD RÖCKER LANDSCHAFTSARCHITEKTIN.MUSIK.FOTOKUNST

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